Netzwerk Switch und Ethernet-Kabel, Rechenzentrumskonzept.

Mehr Ordnung und Übersicht im Kabelnetzwerk

Die voranschreitende Digitalisierung bringt eine stetig ansteigende Komplexität von Netzwerken, Rechenzentren und Netzwerkschränken mit sich. Damit einher geht eine Vielzahl von Kabeln zur Datenübertragung und Stromversorgung. Ein gut verwaltetes und geordnetes Netzwerk kann eine ständige Verfügbarkeit gewährleisten, ist flexibel und kann zudem Betriebskosten senken. Um eine strukturierte und gut verwaltete Umgebung zu schaffen, ist ein konsequentes Kabelmanagement unerlässlich.


Planung eines gutes Kabelmanagements

Im ersten Schritt gilt es abzustecken, welchen Anforderungen das System gerecht werden muss. Hierbei stellt sich zunächst die Frage, ob es sich um eine dauerhafte Lösung handelt oder ob das System wartungsintensiv und flexibel gestaltet sein muss. Die Planung des Kabelmanagements ist entscheidend für die Anordnung der Komponenten des Systems. In der detaillierten Planung sollte zudem Raum für Kabelmanagementkomponenten wie beispielsweise Kabelkanäle, Patchboxen oder Poe Plus Einheiten (Power of ethernet) eingeplant werden. Poe Plus ist ein Verfahren, bei dem Netzwerkgeräte über das Netzwerkkabel mit Strom versorgt werden und somit zusätzliche Kabel zur Stromversorgung entfallen.
§D Darstellung verbundener Linien, Netzwerk.Die Auswahl an Hilfen für das Kabelmanagement ist groß. Sie reicht von Rangier-Panels über Insellösungen bis hin zu Komplettlösungen wie die bereits erwähnte Patchbox. Beim Verlegen der Daten- und Stromkabel ist der direkteste Weg nicht zwangsläufig der beste. Kabel sollten stets vertikal und horizontal, sowie rechtwinklig verlaufen. Werden die Kabel auf direktem Weg zwischen Komponenten platziert, erschweren sie womöglich die Erreichbarkeit von anderen Hardwarekomponenten.

Künftige Anpassungen oder Wartungsarbeiten können durch eine sachgemäße Beschriftung, sowie Farbwahl der Kabel deutlich erleichtert werden.

Dabei empfiehlt es sich, Beschriftungen immer an den beiden Enden eines Kabels anzubringen. Zudem sollte auf die Beständigkeit der Beschriftung oder des verwendeten Etiketts geachtet werden. Die Farbwahl der Kabel sollte nach deren Funktion einheitlich erfolgen. So wird die Nachvollziehbarkeit des Kabelnetzwerks auch für Außenstehende vereinfacht.

Ein weiterer Faktor für die Entstehung von Kabelchaos sind Überlängen der jeweiligen Kabel. Leider ist es nicht immer möglich, Kabel in der passenden Länge zu kaufen. Zudem nimmt das Ausmessen der benötigten Länge viel Zeit in Anspruch. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, um Überlängen von Kabeln zu vermeiden. Einerseits können Kabel konfektioniert, also in ihrer Länge gekürzt werden. Die sollte jedoch ausschließlich von Fachpersonal durchgeführt werden. Werden Kabel zur Datenübertragung konfektioniert, so sollten diese im Anschluss mittels eines Qualitätstestgeräts hinsichtlich ihrer Datenübertragungsrate überprüft werden. Des Weiteren können die angesprochenen Patchboxen die Problematik mit Kabelüberlängen beseitigen. Sie geben aufgrund ihrer Einziehfunktion stets nur die benötigte Kabellänge frei.

Warum Sie auf Qualitätskabel setzen sollten

Die Verwendung von hochwertigen Datenübertragungs- und Stromversorgungskabeln ist eine Grundvoraussetzung für ein solides Kabelmanagement. Qualitätskabel haben im Normalfall eine sehr gute elektrische Leitfähigkeit und neigen kaum zu Bruch.
Um elektromagnetische Interferenz zu vermeiden, sollten Datenkabel und Stromkabel zudem getrennt voneinander geführt werden. Geschirmte Kabel sind für Interferenzerscheinungen und Funkstörungen weniger anfällig, sollten jedoch trotzdem getrennt voneinander verlegt werden.

Fazit

Kabelmanagement sollte nicht nur aus optischen Gründen bei der Planung von Netzwerken und Schaltschränken eine wichtige Rolle spielen. Es ist die Grundlage für einen zukunftssicheren und wartungsfreundlichen Betrieb des Netzwerks.

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